Vita

Micha Stuhlmann * 1962

Die Alltäglichkeit, der eigene Körper und seine Veränderung sind Ausgangspunkte aller Arbeiten der Performerin und Musikerin Micha Stuhlmann. Ihre Aktionen, Objekte, Texte, Stimm- und Klanggestaltungen entstehen während des Arbeitsprozesses im Experiment und in der Improvisation.
Die Flüchtigkeit der Bewegung steht der Flüchtigkeit des Körpers im Lebensverlauf gegenüber. Das Spiel mit der An- und Abwesenheit zelebriert die Vergänglichkeit des Augenblicks, in dessen Zentrum der Körper in seiner Nacktheit und Zerbrechlichkeit steht.

Nach der Ausbildung zur Sozialpädagogin arbeitet Micha Stuhlmann in unterschiedlichen Fachbereichen der Behindertenarbeit (1983–1990). Hier werden die Grundsteine für ihre Welt- und Menschensicht gelegt.

Zwischen 1990 und 1996 studiert sie an der Hochschule der Darstellenden Kunst und Musik in Salzburg und tanzt in verschiedenen Projektgruppen. In dieser Zeit kommen ihre zwei Kinder zur Welt.

2002 gründen René Schmalz und sie das Performance-Duo schmalz.stuhlmann – ein schöpferisches Arbeits- und Lebensprojekt, das Alltag und Kunst nicht trennt, wird 2011 beendet. Ab diesem Zeitpunkt ist sie als Soloperformerin in verschiedenen Kooperationen mit anderen Kunstschaffenden.

Neben der künstlerischen Arbeit ist sie als Tanz- und Musiktherapeutin tätig und freischaffend in der Erwachsenenbildung im Bereich Körperwahrnehmung, Tanz- und Stimmausdruck und Auftrittskompetenz.

Seit 2012 entwickelt sie und setzt Kunst-Projekte solistisch, mit Ensemble oder projektbezogen mit anderen Kunstschaffenden um.  
In ihren Produktionen und Projekten mischt sie verschiedene Medien und Stile, mischt Bühne und Publikumsraum, mischt Lebenserfahrung mit künstlerischen Disziplinen. Innenansichten von Leben und Menschsein sind ihre Inhalte.
«Ihr vieldeutiges Spiel und ihre Tanzsprache bewegt sich auf einem schmalen Grat von überzeugender Sinnlichkeit, zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn.» «Beständig erinnert sie uns an die eigene Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit.» «Ein mehrdeutiges, fesselndes Theatererlebnis, dessen Radikalität wie ein Diktat über den Artefakten schwebt, aber die Freiheit des Denkens und Formens vorbehält.»

Ende 2018 gründet sie den Verein zum Kunstprojekt Laboratorium für Artenschutz.

Bühnenproduktionen des Laboratoriums für Artenschutz: 2013/2014 Wo ist Klara?/ 2014/2015 Nur mit mir allein zum Glück / 2015/2016 Im Dunkelwasser fischen / 2016/2017/2018 Beine baumelnhimmelwärts.

Ihre Arbeit wurde 2013 und 2018 mit einem Förderpreis des Kantons Thurgau unterstützt.